DAS HAUS TALBERG
Interaktives Schauspiel in realen und virtuellen Räumen
Plakat: Andrea Walla
Die Experimentierphase wurde unterstützt von:
Informationsmaterial herunterladen
Bubble im Kosmos
Interaktives Schauspiel in realen und virtuellen Räumen
Wir befinden uns in der Pilotphase zu diesem neuartigen Projekt, das Elemente von PC Games und Theater miteinander verbindet.
Das Haus Talberg wird ein Echtzeit Live Theater Event, bei dem sich die Zuschauer interaktiv in realen und virtuellen Räumen bewegen, indem sie sich einen Schauspieler aussuchen, mit dem sie zusammen innerhalb von 70 Minuten in einem großen, von Kameras überwachten Gebäude Aufgaben bewältigen.
Es ist eine Art Live Computerspiel mit echten Menschen, bei dem die Zuschauer zu Hause bleiben und mittels virtueller Räume Tricks zur Anwendung kommen, die real nicht durchführbar wären.
In ersten Versuchsreihen wurde mit Motion Tracking gearbeitet, also der Technik, die Hollywood benutzt, wenn sie z.B. Trolle in Fantasyfilmen mitspielen lässt.
Die Idee
Der Zuschauer sitzt zu Hause am PC. Die Schauspieler sind in einem Gebäude, das mit Überwachungskameras ausgestattet ist. Das Stück ähnelt von der Anlage her eher einem PC-Spiel als einem Theaterstück. Darsteller und Zuschauer kommunizieren in Echtzeit via Chaträumen. Der Spieler sucht zu Beginn des Spiels einen Darsteller aus, mit dem er das Stück/Spiel zusammen erleben will. Zu jeder Figur gibt es einen eigenen Chatraum und einen Moderator, der über Audiosignal direkt mit dem Darsteller verbunden ist. Die Moderatoren überwachen den Chat und geben Wünsche und Vorschläge der Zuschauer weiter. In einem Zeitfenster von 70 Minuten müssen Zuschauer und Darsteller in realen und virtuellen Räumen Aufgaben lösen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.
Das Konzept eröffnet dem Theaterzuschauer neue Welten: Er sitzt nicht im Zuschauerraum, sondern vor dem Bildschirm, hat aber direkten Einfluss auf das Geschehen. Er bestimmt, wo es langgeht, was getan wird und auf welche Weise der Darsteller mit den anderen Spielern interagiert. Natürlich hat jede Figur ihre Vorzüge und/oder Macken. Dieser menschliche Faktor macht den Geschehensablauf interessant und der Zuschauer entwickelt durch die direkte Kommunikation mit der Bühnenfigur eine persönliche Bindung. Denn gemeinsam kämpfen Zuschauer und Schauspieler gegen die ablaufende Zeit, um ihr Ziel zu erreichen.
Inhalt
Das Haus Talberg: Einst eine Stätte der Kunst und Kultur wo die Reichen Zerstreuung suchten, ist es nach der globalen Pandemie nun zu einem liebevollen Zuhause für psychisch labile Menschen mit besonderem Behandlungsbedarf geworden - aka die geschlossene psychiatrische Anstalt eines örtlichen Krankenhauses.
Wir finden uns in einer kleinen Abteilung wieder, wo 7 Patienten untergebracht sind. Sie alle haben ihre Probleme und persönlichen Ziele.
Aufgaben
Es liegt an Euch (den Zuschauern!) herauszufinden, aus welchem Grund ein jeder besser innerhalb dieser Wände aufgehoben ist - oder eben auch nicht. Ihr habt 70 Minuten Zeit. Zeit, um z.B. Jane Doe zu helfen, ihre Erinnerungen zu erlangen. Oder mit Cain (der sich als investigativer Journalist eingeschlichen hat) herauszufinden, was mit seiner Freundin geschehen ist. Um mit Jackie einem Kunstskandal auf die Schliche zu kommen. Oder um zusammen mit Peter die Welt zu retten.
Partizipation
Die Zuschauer haben mittels Votingtools und Chat direkten Einfluss auf die Aktionen der Darsteller, Auswahl und Anwendung der Requisiten etc. Dabei bestimmen die Zuschauer zu Beginn des Spiels, welchem Darsteller sie folgen wollen und erleben das Stück aus seiner Perspektive. Entsprechend werden sie einem Chatroom zugeteilt. Diesen Chatroom überwacht ein Moderator, der via Mikro und Ohrstöpsel in direktem Kontakt zu dem Darsteller steht. Wenn dieser z.B. einen Gang entlang geht und dort auf eine andere Person trifft, die da am Tisch sitzt, kann er z.B. fragen, ob er diese Person wegschicken oder sich mit ihr anfreunden soll. Dann gibt ihm der Moderator entsprechend der Reaktionen im Chatraum bescheid, was zu unternehmen ist. So ist viel Improvisationskunst bei den Schauspielern gefragt.
TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN
-
Internetanschluss und App
DARSTELLER*INNEN
Mia Geese, Antje Hamer, Annika Hofgesang, Leonie Houber, Alice Janeczek, Stefan Peters, Nico Randel, Slim Weidenfeld, Christine Winter und viele Andere
MUSIK
Alisson Bonnefoy
KREATIVTEAM
-
Regie: Sascha von Donat
-
Regieassistenz: Manon Lacoste
-
Illusionen: Julius Frack
-
Autorinnen: Anke Pan / Sascha von Donat
-
Bühne: Nico Sippel
-
Kostüme: Anja Müller
-
Maske: Kevin Lövenich
-
Kamera & Licht: Kristof Schlößer
-
Ton: Nils Steinkamp